Stellen Sie sich vor: Ihr Telefon klingelt, und auf dem Display erscheint die vertraute Nummer Ihrer Sparkasse. Eine freundliche Stimme meldet sich und kennt auffallend viele Details über Ihr Konto. Alles scheint seriös. Doch was aussieht wie ein harmloser Anruf, kann Sie teuer zu stehen kommen. Willkommen in der Welt des CallID-Spoofings – einer perfiden Betrugsmasche, die immer mehr Menschen ins Netz zieht.
So funktioniert der Trick
Betrüger tarnen sich durch sogenannte CallID-Spoofing-Software als Mitarbeiter Ihrer Sparkasse. Die Nummer, die Sie auf dem Display sehen, ist manipuliert und suggeriert eine glaubwürdige Verbindung. Doch damit nicht genug: Die Anrufer verfügen oft über Zugang zu Ihrem Online-Banking und können erstaunlich präzise Angaben machen – Kontostände, kürzlich getätigte Zahlungen, ja sogar Details Ihrer letzten Überweisungen.
Wie ist das möglich? In vielen Fällen gelangen die Betrüger durch Phishing-Mails, Trojaner oder Datenlecks an Ihre Zugangsdaten. Der Anruf dient dann dazu, Sie geschickt dazu zu bringen, die letzte Hürde zu überwinden: die Freigabe einer Transaktion über Ihre PushTAN-App.
Die Masche ist dabei so ausgefeilt, dass sie auf den ersten Blick völlig plausibel wirkt. Zum Beispiel wird behauptet, Ihr Konto sei Ziel eines Hackerangriffs, und man müsse dringend eine Sicherheitsüberprüfung durchführen. Alles, was Sie „nur schnell“ tun sollen, ist, die in Ihrer PushTAN-App angezeigte Freigabe zu bestätigen.
Was Sie dabei in Wahrheit autorisieren, ist jedoch keine Sicherheitsprüfung, sondern eine Überweisung – oder die Einrichtung einer virtuellen Kreditkarte, etwa für Apple Pay, mit der die Betrüger in Sekunden einkaufen können.
Wieso diese Masche so gefährlich ist
- Täuschend echt: Die Anrufer wirken professionell und kennen Details, die nur Ihre Bank oder Sie selbst wissen dürften.
- Technische Tricks: Die manipulierte Telefonnummer und die täuschend echte Situation lösen eine natürliche Vertrauensbasis aus.
- Zeitdruck: Durch die geschickte Gesprächsführung wird häufig ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugt, sodass Betroffene unüberlegt handeln.
Fazit: Einfach nicht rangehen!
So drastisch es klingen mag: Bei einem Anruf von der „Sparkasse“ ist derzeit Vorsicht die beste Strategie. Rufen Sie, wenn Sie Zweifel haben, selbstständig bei Ihrer Bank an – am besten über die offizielle Nummer, die Sie auf der Rückseite Ihrer EC-Karte finden.
Und denken Sie daran: Seriöse Bankmitarbeiter werden Sie niemals unter Druck setzen oder Sie dazu auffordern, Transaktionen über die PushTAN-App freizugeben.
Bis dahin gilt der überspitzte, aber durchaus wirksame Rat: Ein Anruf von der Sparkasse? Am besten nicht annehmen!
Bleiben Sie wachsam und skeptisch – das ist Ihr bester Schutz gegen Betrug.
Und wenn doch etwas schief geht oder Ihnen das Ganze nicht geheuer vorkommt: Schnelle Hilfe gibt es beim versierten Rechtsanwalt. Rufen Sie uns unverbindlich zum Erstgespräch am Telefon unter der 0641 20 21 21 an!
Das ggf. nich alles verloren ist, zeigen z.B. die Urteile der die Urteile der Landgerichte Karlsruhe 2 O 312/22, LG Heilbron 6 O 378/23 und Langericht Köln 15 O 267/22!